Thomas Wolff (ca. 1485-1535?)

Biographie: Geb. ca. 1485 als Sohn von Jakob Wolff von Pfortzheim aus erster Ehe mit Dorothea David. 1503 Immatrikulation an d. Univ. Basel. 1516 wegen eines Streits mit Lux Schauber für ein Jahr aus der Stadt verbannt; die Strafe scheint ihm jedoch erlassen worden zu sein. 1518 (ADB, wohl fälschlich: 1516) zu Safran u. 1522 zum Schlüssel zünftig. Übernahm nach seines Vaters Tod im Februar/März 1519 dessen Druckerei, hat aber wohl schon vorher dort mitgearbeitet. 1524 zs. mit Johannes Bebel wegen Drucklegung einer Karlstadt-Schrift in den Turm gesperrt. Förderer d. Reformation u. d. Humanismus. Zeichnete sich durch prachtvolle Nachdrucke der Lutherbibel aus. Druckte ab 1529 auch die amtl. Mandate des Rats. Der Buchschmuck seiner Drucke stammt von prominenten Künstlern wie Urs Graf, Hans Holbein d.J. und Hans Lützelburger. Seine Druckermarke zeigt die Darstellung des Harpokrates. Gest. nach September 1535. Die Offizin kam wohl an Bartholomäus Westheimer. (Quelle: BBK alt, Reske, ADB)

Wirkungszeit: 1519-1535

Standort(e) der Offizin: Bisher nicht bekannt

Druckermarke(n):

Nr. 2
Druckermarke
Nr. 4
Druckermarke
Nr. 5
Druckermarke
Nr. 6
Druckermarke
Nr. 7
Druckermarke

Motti: 1. Digito compesce labellum 2. Dixisse, aliquando poenituit, tacuisse numquam 3. Multa quidem audienda, pauca vero dicenda

Vorgänger: Jacob Wolff von Pforzheim

Nachfolger: Bartholomäus Westheimer?

Kooperationen: 1523 mit Johann Schabler, 1534 mit Conrad Resch

Programmschwerpunkte: Anfänglich theol. (Scholastica u. Liturgica), später humanist. u. reformat. Schriften (u.a. die Luther-Bibel), ab 1529 auch amtl. Mandate; druckte etwa zu gleichen Teilen in Deutsch u. Latein, vereinzelt in Griechisch


Literatur:
• Benzing, 1982, S. 34
• Heitz/Bernoulli, 1895, S. XVII u. 6ff.
• Koegler, 1909, S. 255
• Koelner, Safranzunft, S. 423
• Reske, 2007, S. 68f.
• Wolkenhauer, 2002, S. 255ff.