Thomas Platter der Ältere (10.2.1499-26.1.1582)

Biographie: Gelehrter Buchdrucker, Lehrer, Humanist.
In Grächen im Wallis in ärmliche Verhältnisse geb. Harte Kindheit als Ziegenhirte, dann fahrender Schüler. Später bei Johann Sapidus in Schlettstadt u. bei Oswald Myconius in Zürich. In der Folge Seiler u. Hebräischlehrer in Basel. Nach Aufenthalten in Visp u. Pruntrut Heirat mit Anna Dietschi (1495-1572; auch Dietschy, Dietschin) in Zürich (mit ihr vier Kinder). Mit ihr wieder nach Basel; 1531 Griechischlehrer und ab 1532 Korrektor bei Johannes Herwagen. 1534 Basler Bürger u. Immatrikulation an der Universität (1.5.).
Lt. Benzing assoziierte sich Platter um 1535 mit Johannes Oporin, Balthasar Lasius (Ruch) und Robert Winter in einer Druckgemeinschaft, deren Leiter er gewesen sein soll. Diese führte das Signet der Athene/Minverva und bestand bis 1544. Daneben druckte er ab 1537 auch unter eigenem Namen.  Neben der Druckertätigkeit Lehrer, ab 1541 Gymnasiarch der Münsterschule "auf Burg". 1544 Verkauf der Offizin an Peter Perna u. Übernahme des Rektorpostens (bis 1578). Wohnhaft zuerst an der Eisengasse im Hause zum Thor (ob er dort auch druckte, ist unklar), 1557 Kauf des mittleren Gundeldingerguts. 1572 Heirat mit Esther Gross (1557-1612); mit ihr sechs weitere Kinder. (Insgesamt sieben Töchter u. drei Söhne, darunter der spätere Stadtarzt u. Anatom Felix (1536-1614) u. Thomas d.J. (1574-1628).) Im selben Jahr 1572 Verfassen seiner bekannten Autobiographie. (Quelle: BBK alt, ergänzt nach Benzing/Reske) Platters Grab befindet sich im Kreuzgang des Basler Münsters.

Wirkungszeit: 1535-1544

Standort(e) der Offizin: Haus zum schwarzen Bären, (Teil von) Petersgasse 13/15; Haus zum Thor, Eisengasse (nur Wohnhaus?)

Druckermarke (der Druckergemeinschaft Winter-Platter-Lasius):

Motto: Tu nihil invita dices facies've Minerva (Hauptmotto)

Vorgänger: -

Nachfolger: Peter Perna (nach Unterbruch)

Kooperationen: ca. 1535-1544 mit Robert Winter u. Balthasar Lasius, anfangs auch mit Johannes Oporinus

Programmschwerpunkte: Lat. Ausgaben griech. u. röm. Klassiker, Lehrbücher, Kommentare; druckte hauptsächlich in lat. u. griech., vereinzelt in dt. Sprache


Literatur:
• Benzing, 1982, S. 37f.
• Reske, 2007, S. 75f.
• Wolkenhauer, 2002, S. 338ff.