Samuel Flick (1772-1833)
Biographie: Buchdrucker, Buchbinder u. Buchhändler. Sohn des Johann Jacob Flick (1745-1818) u. der Elisabeth Paravicini (1739-1811). Die ersten Drucke entstanden mutmasslich in der ehemaligen Offizin von Jacob Christoph Im Hof. Führte ab 1796 das Geschäft (ausser dem Buchhandel?) seines Vaters weiter (LGB); im selben Jahr Heirat mit Anna Margaretha Faesch (1776-1841). Kaufte 1798 das Haus Schifflände 8, die ehemalige Bestätterei des Rheinlagerhauses, und verlegte das Geschäft dorthin. Über 300 Drucke sind von ihm bekannt. Veröffentlichte neben den üblichen Lokalschriften (Leichenpredigten u.a.), Almanachen u. Zeitschriften auch internat. Literatur div. Fachgebiete: von der Naturwissenschaft über die Theologie, die Forst- und Landwirtschaft bis zur Zauberspielanregung, darunter viele aktuellste Publikationen wie Traités de paix der République Française, Messages du Directoire, Erlasse Napoleons, der Helvetischen Republik sowie Schriften von Diderot, Kant, Lavater, Laharpe, Ochs, Pestalozzi, Feilenberg. Im November 1816 machte Flick Johann Heinrich Pestalozzi sogar ein Angebot, dessen "Gesammelte Schriften" zu drucken und/oder zu vertreiben, was jedoch nicht zustande kam.
Möglicherweise gab es einen gleichnamigen Sohn, der ab ca. 1798 unter seinem Namen ("Samuel Flick Sohn" bzw. "fils") eine Reihe von Drucken in der Offizin des Vaters herstellte. Denkbar (wenn nicht gar wahrscheinlicher) wäre allerdings auch, dass das "Sohn" zur Unterscheidung von Johann Jacob Flick diente, der damals immer noch verlegerisch tätig war. (Wie es scheint wurden im Zuge der Franz. Revolution oftmals die Vornamen weggelassen.)
1817/1818 gingen Buchhandlung und Druckerei - offenbar nach einem Konkurs Flicks - an den Schwiegersohn Johann Georg Neukirch (1787-1857) über. (LGB)
Wirkungszeit: 1792?-1817/18
Standort(e) der Offizin: "bey der St. Peterskirche"; Fischmarkt (nur Buchhandlung?); Schifflände 8
Kooperationen: 1801 mit (Georg) Jakob Decker
Programmschwerpunkte: Zeitgenössische philos. u. polit. Schriften, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften (Leichenpredigten, Erlasse)
Produktion (noch nicht vollständig erfasst):
a) Liste aller bekannten Drucke
b) Exemplare der UB Basel
Literatur:
• LGB, Bd. II, S. 614