Pamphilus Gengenbach (ca. 1480-ca. 1525)

Biographie: Geb. um 1480 in Basel (Reske, HLS) als Sohn des Druckergesellen Ulrich von Gengenbach (Reichsstadt in Baden). War selbst Druckergeselle bei Koberger in Nürnberg, kam unter Hinterlassung von Schulden (zurück?) nach Basel (1504 erstmals urkundlich erwähnt). 1505-1507 (Reske: 1508) Druckergeselle bei Michael Wenssler. 1508 Aufnahme in die Gartnerzunft (als Koch), 1509 Heirat m. Anna (Ennele) Renk u. 1511 Aufnahme ins Basler Bürgerrecht.
Selbständiger Drucker vermutlich ab 1511/12. 1513 Kauf des Hauses "zum kleinen roten Löwen" (Freie Str. 31), wo er einen Buchladen betrieb, 1522 des Hauses "under den Bechern" in Marktnähe (ebenfalls an der Freien Str.). Literarisch aktiver Drucker, der zeitkrit. Meisterlieder, Gedichte, Prosatexte u. polit.-religiöse Satiren (u.a. gegen Thomas Murner) verfasste. Als wichtigste Werke G.s gelten seine didaktisch ausgerichteten Fastnachtsspiele, in denen er sich für reformatorische Ideen einsetzte; sie gelten als Vorläufer des dt. Schauspiels.
Lt. Prietzel 118 Drucke (nicht alle nachweisbar). Inzwischen konnten ihm noch vier weitere zugewiesen werden. Gest. zw. Oktober 1524 u. Mai 1525 (Reske: zw. 15.10.24 u. 22.5.25, HLS: zw. 15.10.24 u. 26.5.25). Seine Offizin ging an Johannes Faber.

Wirkungszeit: 1511-1524

Standort(e) der Offizin: Bisher nicht bekannt (evtl. an einer d. oben genannten Adressen)

Druckermarke(n):

Nr. 1
Druckermarke

Motto: -

Vorgänger: -

Nachfolger: Johannes Faber

Kooperationen: -

Programmschwerpunkte: Volkstümliche, zeit- u. kirchenkritische Werke (z.T. aus eigener Feder), Kalender, Einblattdrucke


Literatur:
• Benzing, 1982, S. 33f.
• Heitz/Bernoulli, 1895, S. XIX u. 20ff.
• HLS (30/08/2005)
• Koegler, 1909, S. 283
• Pritzel, Kerstin: Gengenbach, in: AGB 52, 1999, S. 229-461
• Reske, 2007, S. 66f.