Ludwig König I (1572-6.4.1641)
(Auch: Rex)
Biographie: Geb. in Zürich; kam als Buchhändler nach Basel, wo er 1593 das Bürgerrecht erhielt u. der Safranzunft beitrat. 1592 Heirat mit Salome Widmer (1570-1627) und 1627 in zweiter Ehe mit Valeria Iselin (1576-1658). Begann ab 1592 Bücher zu verlegen, die er bei verschiedenen Druckern, u.a. bei Johannes Schröter, Konrad von Waldkirch u. Johann Jakob Genath d.Ä. drucken liess. (Laut Paisey, Amendments and Additions to Benzing, 1989, zumindest in den 1620er Jahren bzw. seit 1620 auch Drucker.) Oft wird der Drucker aber auch nicht genannt. Seine beiden Söhne, Ludwig II, geb. 1596, und Emanuel (I), geb. 1603, wurden seine Mitarbeiter. Nach dem Tod des Ersteren 1634 (nach anderer Quelle 1624, was aber nicht mit dem Geburtsjahr seines jüngsten Sohnes Johann, 1626, zusammengeht) führte der Vater das Geschäft mit Emanuel fort. 1623 war er lt. Stroux zudem Landvogt von Locarno.
Anmerkung zur Berufsbezeichnung: Bisher (bis auf Paiseys Amendments) in allen Quellen ausschliesslich als Buchhändler u. Verleger bezeichnet. Das Fehlen jeglicher Angaben zum Drucker in zahlreichen Werken v.a. der mittleren u. späteren Phase, sowie Formulierungen wie "sumptibus et typis" oder auch nur "typis" in zahlreichen Impressa ab 1619 - laut Prijs hatte König die Drucktypen Konrad von Waldkirchs gekauft - lassen stark vermuten, dass er doch auch (wenn wohl auch nicht von Anfang an) selbst eine Druckerei betrieben hat. Der Beweis ist noch zu erbringen.
Anmerkung zu den Drucker- bzw. Verlegermarken: Verwendete neben seinen eigenen mehrfach auch die ehemalige Druckermarke Oporins (Arion). Eine eindeutige Erklärung dafür fehlt bisher. Die frühere Firma Oporins scheint jedenfalls nicht über den Tod ihres mutmasslich letzten Besitzers, Hieronymus Gemusaeus (†1610), hinaus existiert zu haben.
Die von Heitz/Bernoulli (Nr. 217) u. mit ihnen Kögler Schröter zugewiesene Krone, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit von Ludwig König verwendet worden. Neben der Symbolik (König - Krone) spricht dafür auch die Tatsache, dass zahlreiche Drucke von Genath und Wagner, oft mit dem Zusatz "sumptibus (haeredum) Ludovici Regis" bzw. "... König" existieren, sowie mindestens einer mit dem Impressum "sumptibus & typis Ludovici König".
Wirkungszeit: 1592-1641
Standort(e) der Offizin: Bisher nicht bekannt
Druckermarke(n):
Motto: a) Nobilium actionum insigne b) Soloque coeloque saloque (?)
Vorgänger: (Konrad von Waldkirch)
Nachfolger: Erben
Kooperationen: 1598, 1605 sowie unregelmässig zw. 1613 u. 1628 mit Johannes Schröter, 1601 u. 1613-1616 mit Konrad von Waldkirch, 1610, 1616-1618 u. 1629 mit Johann Jakob Genath d.Ä., 1602 u. 1604 mit d. Officina Oporiniana, 1606 mit Jakob Trew, 1628 u. 1640 mit Martin Wagner sowie unregelmässig zw. ca. 1592 u. 1612 mit Theodosius Rihel d.Ä. bzw. d.J. (Strassburg), 1598, 1600 u. 1613 mit Jacques Foillet (Montbéliard), 1618 u. 1625 mit Egenolf Emmel (Frankfurt a.M.), 1620 mit Abraham Weerli (Bern), Guillaume Darbellay (Porrentruy) u. Hartmann Palthenius' Erben (Frankfurt a.M.)
Programmschwerpunkte: Werke von Johann Buxtorf d.Ä. u. weitere hebr. Schriften bzw. Übersetzungen aus dem Hebr., u.a. die Bibel: Werke Johann Rudolph Sattlers u. Leonhard Zublers; zeitgen. wiss. Schriften aus verschiedensten Disziplinen
Produktion:
a) Liste aller bekannten Drucke
b) Exemplare der UB Basel
Literatur:
• Benzing (Verleger), 1977, Sp. 1191
• Koelner, Safranzunft, S. 428
• Reske, 2007, S. 90 (bei J. Schröter)