Johann Jacob Genath der Ältere (12.7.1582-21.4.1654)

Biographie: Geb. in Basel als Sohn d. Pfarrers Bartholomäus Genath (1556-1586, aus Delémont) u. d. Margaretha Riedin (1555-1633); lernte hier nach dem Erreichen d. Bachelortitels (1600) die Buchdruckerkunst u. heiratete am 31.1.1608 Justine Lienhard (Justina Leonhard), die Witwe des Buchdruckers Johannes Exertier, dessen Druckereinrichtung er übernahm. Kaufte am 21.4.1608 zudem die Liegenschaft an der Steinenvorstadt 25 (blieb mind. bis 1741 im Besitz d. Fam.), wo sich die Druckerei Exertier befand. Am 14.1.1613 Eintritt in d. Zunft zu Rebleuten. Wurde am 9.6.1615 (Benzing) Academiae Typographus (Universitätsdrucker). Kaufte 1617 der Witwe d. Buchstabengiessers Peter Wieland dessen Haus samt Schriftgiesserei an d. Steinenvorstadt 13 ab, die er wohl als Hausgiesserei in seine Firma integrierte. Am 4.4.1636 Heirat in zweiter Ehe mit Verena Hübscher (1598-1672), der Witwe Jacob Bertsches. Genaths Erben - Verena und Hans Jakob Bertsche (Jacob d.Ä.), ihr Sohn aus erster Ehe - führten die Druckerei (teils auch unter dem Namen Bertsches; s. dort) weiter. 1662 (Reske; Bruckner, wohl fälschlich: 1664) wurde sie von Johann Rudolph (1638-1708), dem leiblichen Sohn Genaths, übernommen.

Anmerkung zur Wirkungszeit: Lt. Reske 1601-1654. Eine Überprüfung aller bisher Genath zugewiesenen Drucke vor 1608 zeigt jedoch, dass es sich dabei lediglich um Nachdrucke von Hochschulschriften handelt, bei denen (u.a. im VD17) irrtümlich das ursprüngliche Erscheinungsjahr bzw. das Prüfungsdatum als aktuelles Erscheinungsjahr angenommen wurde. Lässt man diese Drucke weg, muss 1608 als Beginn der Offizin Genath angesehen werden - was exakt mit der Heirat Genaths mit Exertiers Witwe u. dem Verschwinden des Namens Exertier aus den Impressa zusammenpasst.

Wirkungszeit: 1608-1654

Standort(e) der Offizin: Steinenvorstadt 25

Druckermarke(n):

Motto: Inserviendo consumor

Vorgänger: Johann Exertier Erben?

Nachfolger: Erben (danach Johann Rudolph Genath)

Kooperationen: 1608 mit Claudius Mieg, 1608, 1614-1615 u. 1621 mit Jacob Russinger, 1608/09 mit Konrad von Waldkirch, 1609-1610, 1614/15-1617, 1628-1629 u. 1633 mit Ludwig König I, 1642 mit Königs Erben, 1648/49 mit den Henricpetrini sowie 1614 mit Johann Jacob Porss (Frankfurt a.M.), 1632 mit Nikolaus Hampel (Marburg), 1647 u. 1650-1651 mit Michael Schaufelberger (Zürich)

Programmschwerpunkte: Hochschulschriften, Predigten, Gebete


Literatur:
• Basler Matrikel, Bd. 2, S. 468
• Benzing, 1982, S. 44f.
• Bruckner, Albert (Bearb.). - Schweizer Stempelschneider und Schriftgiesser : Geschichte des
   Stempelschnittes und Schriftgusses in Basel und der übrigen Schweiz von ihren Anfängen bis zur
   Gegenwart. - Basel : Benno Schwabe & Co., 1943, S. 66-77
• Reske, 2015, S. 96f.